Der Armenische Online-Winter-Jugendtreff 2020 vom 18.12 bis 20.12.2020 – Abschlussbericht von Elisabeth Hakverdi
Kann ein Online-Jugendtreff auf der Plattform Zoom stattfinden? Diese Frage hat sich bestimmt jeder Einzelne von uns vor der Teilnahme gedacht. Die klare Antwort hierzu lautet definitiv: JA!
Für die Teilnahme reichte eine Online-Anmeldung per Mail und das Herunterladen der App vollkommen aus. Die Zoom-Links der einzelnen Tage, welche uns den Zugang zu den Meetings ermöglichten, erhielten wir durch das Team im Voraus.
Endlich war es soweit. Nach all den Strapazen der letzten Wochen (bedingt durch Corona) war es an der Zeit, sich für das virtuelle Treffen vorzubereiten. Ich weiß nicht, wie es bei den Männern aussah, aber ich denke, ich kann im Namen aller Frauen sprechen, wenn ich sage, dass wir diese Gelegenheit genutzt haben, um uns wieder herzurichten.
Um 19 Uhr ging es dann los. Nachdem wir dem virtuellen Meetingraum beigetreten sind, konnten wir nach und nach immer mehr Gesichter auf unseren Bildschirmen sehen. Geleitet wurde das Ganze über den Host Arin. Sie hat uns alle herzlich willkommen geheißen und somit den Beginn des Online-Jugendtreffs verkündet.
Jeder Teilnehmer musste sich mit kurzen Worten vorstellen und im Anschluss ein anderes Mitglied, welches noch nicht drangewesen ist, auswählen. Die Kennenlernrunde mit ca. 30 Personen war nach knapp 2,5 h vorbei. Trotz der Umstände konnten wir eine familiäre Atmosphäre schaffen. Der erste Abend ging somit zu Ende.
Das Meeting am Samstag begann mit einem gemeinsamen Gebet. Nach dem Gebet stellte sich Ter Hrach vor und erläuterte seinen Werdegang zum Pfarrer. Wir hatten die Möglichkeit, ihm jegliche Fragen über die Religion, Kultur, Bräuche und Traditionen der Armenier zu stellen. Die Themen waren sehr interessant und besonders informativ.
15 Uhr – Vortrag & Workshop mit Taline Akkaya
Nach einer kurzen Pause nach dem vorherigen Meeting ging es mit dem Vortrag von der lieben Taline weiter. Sie hatte eine Powerpoint-Präsentation zum Thema „Arzach – Mehr als nur eine Konfliktregion“ vorbereitet gehabt. Durch die Funktion „Screen-Sharing“ über Zoom war es uns möglich, den Vortrag auf den Bildschirmen mitzuverfolgen. Es war sehr interessant, erstaunlich und vor allem traurig zu sehen, wie der Werdegang von Arzach verlaufen ist.
Im Anschluss folgte ein Workshop, in dem unser Einsatz gefragt war, um Ideen darüber zu sammeln mit welchen produktiven Projekten wir aktiv die Zukunft Armeniens und Arzachs verbessern könnten. Hierzu wurden wir durch die „Breakout-Räume“ Funktion in Gruppen verteilt. Dabei kamen interessante Projekte heraus. Es wurden von medizinischer Hilfe, politischer Aktivität bis hin zu Hilfsorganisationen viele Ideen vorgestellt. Der ARI Jugendverband hatte sich bereit erklärt, ein Projekt, welches umsetzbar ist, ins Leben zu rufen.
19 Uhr – Vortrag mit dem Journalisten Jan Jessen
Jan Jessen war während des Krieges um Arzach in Armenien gewesen und hat mit uns sein Augenzeugenbericht über seine Zeit dort geteilt. Wir durften ihm Fragen stellen und haben hierzu einige Themen ausdiskutiert. Es ist beeindruckend, wie ein Deutscher Journalist es gewagt hat, sich während der Krisenzeit in unmittelbarer Nähe zum Ort des Geschehens zu befinden. Er hat uns mitgeteilt, dass er aufgrund seiner Arbeit Drohungen erhalten hat. Nichtsdestotrotz lässt er sich von Berichten dieser Art nicht stoppen. Nach einem langen Interview verabschiedete sich Herr Jessen von uns und wir führten unsere Gespräche weiter….
21 Uhr – Virtuelle Party mit DJ Albi
…. bis es 21 Uhr wurde. Ab 21 Uhr ging dann endlich die langersehnte Party los. Unser DJ Albi hat sich ins Zeug gelegt und unseren Abend mit den klassischen Hay-Hits und den besten Hip-Hop Songs bereichert. Einige von uns hatten das Zimmer in eine Partyarea mit Lichteffekten verwandelt und den Abend mit Alkohol und Snacks ausklingen lassen. Bei gewissen Songs konnten ein paar von uns nicht mehr still sitzen. Es wurde getanzt, gesungen und mit der Chatfunktion während der Party miteinander kommuniziert. Die Party ging für manche von uns bis zum Morgengrauen weiter.
Sonntag, 20.12.
11 Uhr – Vortrag mit Ani Serobjan
13 Uhr – Mitgliederversammlung & Wahlen ARI e. V.
Die liebe Ani Serobjan hatte für uns eine Präsentation über die Symbolik des Kreuzsteins vorbereitet. Unter anderem ging es um die Bedeutung unseres Chatschkars in der armenischen Diaspora. Es ist interessant gewesen, welche Geschichte sich hinter unserem armenischen Symbol verbirgt. Kurze Info hierzu: In Deutschland gibt es heute insgesamt zehn Chatschkars. Nach einer Fragerunde schlossen wir den Vortrag von Ani ab und führten allgemeine Konversationen. Nach rund 1,5 Stunden Unterhaltung verabschiedeten sich die einzelnen Teilnehmer voneinander. Im Anschluss fand die Mitgliederversammlung statt.
Fazit:
Im Namen aller Teilnehmer, möchte ich mich bei unserem ARI-Team für die geleistete Arbeit bedanken. Ihr habt es uns ermöglicht, trotz Corona, ein aufregendes, spannendes und vor allem ein sehr lustiges Wochenende zu erleben. Es war schön, neue Landsleute kennenzulernen und sich auszutauschen. Für Leute wie mich, die bislang an keinem Jugendtreff teilnehmen konnten, war es die Möglichkeit gewesen reinzuschnuppern. Auf das persönliche Kennenlernen im nächsten „Real-Life-Jugendtreff“ freue ich mich sehr.