Es war ein unvergleichbares Jahr…
Es ist keine Übertreibung wenn man behauptet, dass das Jahr 2020 für ARI e.V. so war wie noch nie zuvor. Das Jahr wurde mit vielen Plänen und Vorbereitungen gestartet. Der armenische Sommer-Jugendtreff 2020 war schon fertig organisiert und weitere Projekte liefen auf Hochtouren. Dann kam die Corona-Pandemie.
Wie in allen anderen Bereichen des Lebens hat sie auch die Vereinswelt auf den Kopf gestellt und ab März galt es, sich umzustrukturieren. Der Sommer-Jugendtreff musste schweren Herzens abgesagt werden und wir überlegten uns Konzepte, um Vereinsaktivitäten auf die Online-Welt zu verlagern. Ab dem Monat Mai haben wir deswegen sogenannte ARI-Mitgliedertalks eingeführt – online Treffen mit unseren Vereinsmitgliedern. Dabei hat sich wieder einmal gezeigt, was für eine Stütze alle Vereinsmitglieder bei ARI e.V. sind. Gemeinsam haben wir Ideen und neue Projekte erarbeitet, die sich in der virtuellen Welt abspielen können.
Eines davon ist das ARI-Storytelling, ein Videoprojekt in dem Mitglieder von ARI e.V. ihre Geschichten erzählen und Fragen zu Themen im Zusammenhang mit der armenischen Identität beantworten. Die kurzen Videos wurden regelmäßig veröffentlicht. Im neuen Jahr werdet ihr noch mehr von diesen Videos sehen, die dazu dienen, der armenischen Jugend in Deutschland ein Gesicht und eine Stimme zu geben.
Darüber hinaus wurden ab Juni 2020 ARI Live Konzerte veranstaltet. Wir hatten dafür auf unseren Plattformen Ausschreibungen veröffentlicht und musikalische Talente dazu aufgerufen, sich bei uns zu melden. Die Resonanz war begeisternd: wir konnten mit all unseren Talenten ein ganzes Abendprogramm füllen. Diese online Konzerte konnte über den ARI Instagram Live-Stream von Zuhause aus mitverfolgt werden.
Wenn die Teilnehmenden nicht raus dürfen, bringen wir die Veranstaltungen eben zu ihnen nach Hause. Diesem Motto sind wir weiter gefolgt und haben ein online Interview mit dem Gründer und Leiter des Armenian Virtual College geführt, Dr. Yervant Zorian. Bei dem Armenian Virtual College handelt es sich um eine hochwertige online Plattform bei der man sich anmelden kann, um Armenisch zu lernen. Die digitalen Aufgaben und ein online Instructor helfen einem dabei, die Sprache Schritt für Schritt zu erlernen. Die Teilnahme an der Veranstaltung war offen für alle Interessierte.
Es war außerdem unsere große Freude den Verein Hay OWL – Armenische Jugend e.V. bei seiner Gründung zu unterstützen. Hierbei handelt es sich um einen Verein, der in der Region Ostwestfalen-Lippe aktiv ist und sich nun als eingetragener Verein etabliert hat. An alle Armenierinnen und Armenier aus dieser Region: tretet gerne bei Interesse über ihren Instagram-Account (hay.owl) mit diesen Jugendlichen in Kontakt.
Nach dem ersten großen Schock dieses Jahres in Form der COVID-19 Pandemie folgte ein noch viel größerer Schock. Ende September begann die aserbaidschanische Regierung einen Angriffskrieg auf Arzach. Spätestens als nur kurze Zeit nach Beginn dieses Angriffs in beiden Ländern das Kriegsrecht ausgerufen wurde, war klar, dass es sich um eine sehr ernste Lage handeln muss. Entsprechend sahen wir uns bei ARI in der Pflicht, die Opfer dieses Krieges so viel zu unterstützen, wie es in unserer Macht steht. Wir wandelten das online Konzert in eine Benefizveranstaltung um, in der Spenden für die Kriegsopfer gesammelt wurden. Außerdem starteten wir in Zusammenarbeit mit der Diözese in Kotayk (Armenien) ein Projekt, in dem die Betreuung von geflüchteten Kindern aus Arzach sichergestellt wurde. Dafür wurde erneut eine Spendenkampagne von uns umgesetzt und dank der Spendenbereitschaft der armenischen Community konnten wir innerhalb weniger Monate die erforderliche Summe zusammensammeln, um das Projekt umsetzen zu können. Hier schulden wir nochmal einen großen Dank an alle Menschen, die mit ihrer Spende die Umsetzung dieses Projekts ermöglicht haben. Ihr seid großartig!
Normalerweise findet immer zum Abschluss des Jahres der armenische Winter-Jugendtreff statt. Aufgrund des Corona-Lockdowns war auch dies wieder nicht möglich gewesen. Weil wir aber die Veranstaltung nicht komplett absagen wollten und allen armenischen Jugendlichen dieses Jahr wenigstens eine Jugendtreff-Erfahrung ermöglichen wollten, haben wir einen digitalen Jugendtreff organisiert. Es wurden Vortraghalter*innen eingeladen, die per Zoom Präsentationen, Workshops und Fragerunden geleitet haben. Darunter waren Personen wie Ter Hrach, der Kriegsjournalist Jan Jessen und die Chatschkar-Expertin Ani Serobjan. Wir haben es sogar geschafft, unsere legendäre Jugendtreff-Party online stattfinden zu lassen – und es war unvergesslich.
Zuletzt fand noch eine Mitgliederversammlung des Vereins statt in der auch ein neuer Vorstand gewählt wurde. Mehr zum neuen ARI-Vorstand wird noch in den kommenden Tagen folgen.
Insgesamt können wir bei ARI sagen, dass wir stolz auf unseren Verein sind mit all unseren motivierten Mitgliedern, die uns immer daran erinnern, warum wir das alles machen. Dasselbe gilt für alle, die an unseren Veranstaltungen teilgenommen haben oder auf eine andere Art ihren Beitrag für die armenische Jugend in Deutschland und für Armenien leisten.
Es war kein leichtes Jahr für uns Armenierinnen und Armenier, aber wir bei ARI e.V. sind fest entschlossen, die vergangenen Ereignisse als Anreiz zu nutzen, uns in Zukunft umso mehr zu engagieren.
In diesem Sinne wünschen wir euch allen ein frohes neues Jahr!
Euer Team ARI