Verhandlungen darüber, wie der Zangezur-Korridor – eine Route, die von Aserbaidschan durch Armenien nach Nachitschewan verlaufen soll – halten an. Allerdings tritt der Iran nun ebenfalls als Akteur und Interessenvertreter auf. Experten vermuten, dass Iran in einem türkisch-aserbaidschanisch gestifteten Korridor eine geopolitische Bedrohung sieht. Irans Beziehungen zu Aserbaidschan sind historisch schon immer kompliziert gewesen. Aseris machen die größte ethnische Minderheit (16 % der Gesamtbevölkerung) im Iran aus. Die meisten von ihnen sind nördlich angesiedelt, in der Grenzregion zu Aserbaidschan, was als territoriale Situation mit hohem Konfliktpotenzial gilt. Außerdem pflegt Aserbaidschan enge Beziehungen zu Israel – Irans internationaler Erzfeind. Diese und weitere Gründe führen dazu, dass der Iran gegen einen Korridor ist, der durch Armenien verläuft und die regionale Stellung der Türkei und Aserbaidschan im Südkaukasus stärken könnte.

In Arzach bleibt die sicherheitspolitische Situation angespannt. Am 9. Oktober wurde vom Tod eines Zivilisten berichtet, der mit landwirtschaftlichen Arbeiten beschäftigt war. Dieser wurde Opfer einer Schussattacke seitens aserbaidschanischer Truppen. Russische Friedenswächter wollen Ursache und die genauen Umstände der Schießerei genauer untersuchen.

Die OSZE Minsk Gruppe – zuständig für die Förderung einer friedlichen Beilegung des Karabach-Konflikts – haben angekündigt, persönliche Treffen zwischen Pashinyan und Aliyev unter ihrer Vermittlung zu organisieren. Dies ist eine Reaktion auf öffentliche Äußerungen von Pashinyan und Aliyev, in denen sie ihre Bereitschaft für persönliche Verhandlungen geäußert haben.

Der armenische Wrestler Malkhas Amoyan hat Anfang Oktober die Wrestler-Weltmeisterschaft in Oslo, Norwegen als Erstplatzierter gewonnen. Er gewann die Goldmedaille im 72 kg-Wettkampf.

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